Dienstag, 14. Januar 2014

Rückblick.......vorbereitende Maßnahmen



Startschuss für die erste Wanderwoche sollte Samstag, der 10. Mai 2008 sein.

Um gut gerüstet dieses Vorhaben zu starten, mussten noch vorbereitende Maßnahmen getroffen werden. Im Allgemeinen war ich ganz gut ausgestattet, da ich ja auch oft mit meiner eigenen Familie im Wanderurlaub war und so musste ich mir nicht mehr viel kaufen. Mein Konto dankte es mir, denn nach meiner Trennung 2006 von meiner „noch“ Frau waren die finanziellen Mittel eher beschränkt.

Auf der Einkaufsliste ganz oben stand: Rucksack, knapp gefolgt von: Schuhe. Beide Artikel sollten den Ansprüchen einer einwöchigen Wanderung stand halten und zudem kostengünstig daher kommen. In der monatlich erscheinenden  Zeitschrift „Outdoor“, die ich mir über die hiesige Stadtbücherei geliehen hatte, waren immer wieder Testberichte über Outdoorprodukte zu lesen. Der Rucksack meiner Begierde war von High Peak, faste 45 Liter und  war dunkelblau. Über das Internet wurde mir dieser dann schnell für ca. 70 Euro zu gesandt. Im Nachhinein würde ich es keinem empfehlen einen Rucksack, ohne ihn am Rücken ausprobiert zu haben, zu kaufen. Auch wenn ich ihn sehr lieb gewonnen habe, immer wieder haderte ich auch mit ihm. Letztlich würde es noch bis 2013 dauern bis ich mir einen neuen, im Fachgeschäft anprobierten, zulegen würde. Meinen „Alten“ über 850 Km getragenen konnte ich sogar noch für gute 40 Euro über ebay verkaufen, sodass mich der Rucksack nur 3 Cent pro Kilometer kostete!!

Schuhe war ein ganz anderes Thema. Die Auswahl war und ist ja riesengroß. Wanderschuhe, Hikingschuhe, Wanderstiefel, Trekkingstiefel mit und ohne Gore-Tex, aus Leder oder Synthetik. Es überforderte mich und letztlich muss ein Schuh zum Fuß passen und angenehm zu tragen sein. Ich müsste also ein Fachgeschäft aufsuchen um den für mich optimalen Schuh zu finden. Einer, wenn nicht der Größte, Outdoor Händler in Deutschland ist Globetrotter. Mit einer Vielzahl von Filialen und einem sehr guten Online Shop lassen sich all erdenklichen Outdoor Artikel hier erwerben. Ich müsste also zu Globetrotter und zwar zur Hamburger Erlebnisfiliale.

Tanja, mit der ich eineinhalb Jahre zusammen war, hat einige Zeit in Hamburg gelebt und würde mich auf meinem Weg in den Tempel der Outdoor Herrlichkeit begleiten. Zielsicher steuerte sie im März ihren silberfarbenen Golf III zur 4000 qm großen Filiale. Ich war wie erschlagen. Es gab alles und es wurde mir ganz warm ums Herz. Ich kam mir vor wie ein kleiner Junge, der im Süßigkeiten Laden stand, in der Hand 50 Pfennig, und der dicken Frau hinter dem Tresen sagen würde: „eine bunte Tüte für meine 50 Pfennig, bitte“ in der Hoffnung so viel wie nur möglich zu erhalten. Als ich nun aus meinem Zuckertraum erwachte, stöberten Tanja und ich durch die bunten Etagen der Begehrlichkeiten. In der obersten Etage stand ich plötzlich vor einer Wand, einer Wand voller Schuhe. Gefühlte 20 Meter breit und 3 Meter hoch. Wie ein Spürhund schlich ich an dieser hin und her, blieb immer bei den bunten, schicken, coolen stehen. Alles gucken nützt nichts, es muss ein "Outdoorschuhfachverkäufer" her. Das entsprechende Personal war schwer zu bekommen, da sehr mit anderen "Outdoorschuhinteressenten" beschäftigt. Nach nicht all zu langer Zeit wandte sich eine zierlich wirkende Spezialisten meiner zu. Ich klärte sie über mein Vorhaben auf und was mir so vorschwebte. Bunt, bequem, leicht und cool sollten die Schuhe sein. Die Fachfrau guckte mich an, schlich beherzt davon um eine kurze Zeit später mit 2 Kartons unter dem Arm zurück zu kehren. Als ich den Inhalt erblicke dachte ich nur, hallo….ich bin keine 65 Jahre. Nichts bunt, nichts cool. Im Karton lagen anthrazit farbende  Halbschuhe aus Leder! Widerwillig probierte ich diese an. Ich wollte es mir nicht zugestehen, aber die Schuhe trugen sich gut, saßen angenehm und drückten nicht. Es gab noch eine kleine Grundsatz Diskussionen über den Vorteil von Lederschuhen gegenüber Gore-Tex Schuhen. Frau „Outdoorschuhfachverkäuferin“ überzeugte mich in ihrer ruhigen und doch logischen Erklärung. Der Schuh von Hanwang, mit Namen Robin, wird mich auf Schritt und Tritt, durch Regen, Matsch, Sand, Feld und Flur, Stock und Stein, 1050 Km begleiten, bis die Sohle runter ist. Abschließend kann ich der Verkäuferin nur danken, mir diesen „uncoolen“ aber überaus sinnvollen Schuh verkauft zu haben.

Noch etwas ungläubig, aber zufrieden, nun dieses Schuhwerk erworben zu haben, begeben wir uns auf unsere zweistündige  Heimfahrt über die noch nicht vollständig dreispurig ausgebaute A1.   
    
   





Dieser uncoole, aber überaus bequeme,  Halbleder Schuh, trägt mich letztlich bis nach Frankfurt.
Dank an die "Outdoorschuhfachverkäuferin" aus der Hamburger Globetroter Filiale.     

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