Montag, 13. Januar 2014

Rückblick......die Planung



Nachdem die Idee nun geboren war, passierte erst mal nicht viel. Der Gedanke wurde  in einer Ecke, den ich nicht all zu oft beanspruche, des  Kopfes abgelegt und  geparkt. Im Januar 2008 habe ich dann ein Laptop bekommen, der mir ganz neue Möglichkeiten eröffnete. Informationen und Bestellung via Internet waren nun schnell gemacht und so fing ich an zu planen. Die erste, zweite und dritte  Frage die sich mir stellte: wo soll ich denn laufen, welche Wege, wo übernachten. Da waren sie, die drei www, von denen im Verlauf der Jahre nur noch ein w übrig blieb. Dazu später mehr. Ich hörte mal von einem Weg der quer durch Deutschland gehen soll. Der E1. Europäischer Fernwanderweg 1.“Mein“ zu beschreitender Weg also. Informationen über diesen Weg waren schnell und einfach zu bekommen. Im Kompass Verlag gibt es ein Buch, das sehr gut und detailiert über diesen Fernwanderweg in Beschreibungen und Karten informiert. Mein Plan, im ersten Wanderjahr, von Flensburg nach Hamburg zu wandern, würde aber so gar nicht  mit dem Routenverlauf des E1 in Einklang zu bringen sein. Nach der Beschreibung ging der E1 grob von Flensburg-Schleswig-Ostsee-Lübeck Richtung Hamburg, 426 Km. Viel zu viel für eine Woche.  Es gibt eine alternative Route ab Schleswig über Itzehoe nach Hamburg, den Schlei-Eider-Elbe Weg, 262 Km. Auch zu viel. Was nun.

In der Planungszeit habe ich einige Wanderbücher von Manuel Andrack, 2000-2007 Sidekick von Harald Schmidt in der “Harald-Schmidt-Show”, gelesen. Kurze knappe Wandererlenbisse von Tages- oder Wochenendtouren. Informationen über Wanderwege und Übernachtungsmöglichkeiten holte er sich gerne in dem Internetforum Fernwege.de. Kurzerhand meldete ich mich auch in diesem Forum an, um mit der Fragestellung, wer ist schon mal von Flensburg nach Hamburg gewandert, an das Wanderforumvolk heran zu treten. Es dauerte gar nicht lange und ein gewisser Herr Schäfer meldete sich bei mir. Herr Schäfer legte mir sein geschriebenes Werk „Der Jakobsweg von Flensburg nach Glückstadt“ nahe, indem der Weg und Übernachtungsmöglichkeiten beschrieben sein sollten. Ich bestellte das Buch und es halft mit tatsächlich Schlafstätten zu finden, nur der Weg sollte nicht meiner werden.

Kartenmaterial ist ein immer wieder auftretendes Thema. Regional gibt es allerhand. Radwanderkarten, Freizeitkarten usw. Das Karten lesen hat mir mein Vater auf unseren Wanderurlauben beigebracht, wofür ich ihm heute noch sehr dankbar bin. Ich brauchte also Karten aus Schleswig Holstein, die ich dann vom Landesvermessungsamt Schleswig Holstein im Maßstab 1:50000 per Post bekommen habe. Der Weg von Flensburg nach Hamburg war ja immer noch nicht beschrieben, geschweige denn geplant. So breitete ich die Karten wie ein Seefahrer auf dem Boden aus, es waren viele, und zeichnete eine Linie von Schleswig nach Hamburg. Bis Schleswig würde ich ja den E1 gehen. Entlang dieser Linie müsste ich laufen, um den kürzesten Weg zu haben. Schwer, denn Dörfer, Städte, Autobahnen, Eisenbahnen sowie Flüsse und Kanäle durchkreuzten diese Linie. Also nichts mit, wie ein Kapitän auf hoher See entlang einer Linie. Außerdem musste ich Tageskilometer, Übernachtungsmöglichkeiten wie Jugendherbergen und privat Pensionen mit einplanen. Es dauerte gar nicht lange und alles war geplant, Zimmer reserviert, Routen abgesteckt. Im Mai sollte es los gehen. Ich war selbst überrascht, dass das so gut geklappt hat und war freudig gespannt was ich erleben würde, denn alle Wanderautoren wie Kerkeling, Andrack, Kieling usw. haben Dinge erlebt die sie nicht planten oder planen konnten. Sicher würden mir keine Bären oder Elche über den Weg laufen oder ich müsste wegen Schneesturm einige Tage in einem verlassenen Stall schlafen.

Der gute Freund, der mich fragte was ich noch mal gerne machen möchte, sagte auch mal: „ du wirst Dinge in deinem Leben erleben, die du heute nicht für möglich hältst“. Ein schlauer Mann und er sollte recht behalten. Das was man heute nicht für möglich hält, es müssen nicht riesige Dinge sein wie Weltuntergang oder Außerirdische, machen das Leben an sich immer wieder spannend, aufregend und faszinierend.  












Entlang der orangen Linie war der kürzetste Weg von Schleswig nach Hamburg. Per Flugzeug könnte ich dieser wohl folgen, wandertechnisch eher nicht.

Letztlich wich ich auch sehr davon ab, denn ich bin nicht vom Norden sondern von Glückstadt an der Elbe Richtung Hamburg gewandert. 

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