Dienstag, 19. August 2014

26. Etappe…..05.-13. Mai 2012



Samstag, 05. Mai 2012
Viel Regen und Nebel bei 10 Grad
                        

26. Etappe:  Marsberg – Obermarsberg – Padberg - Helmingshausen



Tagesstrecke:  20 km
Gesamtstrecke: 660 km
Wanderweg:  Regionale Wege



Recht früh ging es an diesem regnerischen Samstagmorgen los. Astrid, die mich auch in diesem Jahr die ersten beiden Tage begleiten würde, fuhr mich mit ihrem Auto ins Sauerland. Die Fahrt war aufgrund des Wetters sehr anstrengend, zumal ich ein richtig schlechter Beifahrer bin.

In Marsberg angekommen stellten wir uns erst mal bei einem Rewe unter ein Schleppdach, rödelten uns mit all den Regensachen an, stellten das Auto am Bahnhof ab und gingen los. Den regionalen Weg zu finden bereitete uns erst mal leichte Probleme, denn ich wusste ja nicht, wie der Weg, der da X15 hieß, ausgeschildert war.  Zeichen gab es vorerst nicht, also dem Gespür nach, Richtung war ja bekannt. Es dauerte auch nicht lange, dann war ein Zeichen zu sehen, der Weg war im Dauerregen gefunden. Eine steile Straße führte nach Obermarsberg. Der Weg bog in einen Wald, der wiederum zu einem Turm führte. Oben am Turm, mit Blick auf Marsberg, so glaubte ich, denn der Nebel gab nur wenig Sicht frei, wurde dann ein Beweisbild gemacht.

Im Dorf Obermarsberg war es dann extrem still und keine Menschenseele wurde gesehen. Ausgestorben, so kam es uns vor. Es war Mittagszeit, vielleicht gibt es eine Verordnung, dass man sich über Mittag nicht auf die Straße begeben dürfte. Der Eindruck blieb, bis wir das Dorf durchquert hatten, denn begegnet ist uns keiner mehr. Der Regen wurde weniger, hörte aber nicht auf. Der Weg führte nun auf einer Art Grad an Wiesen vorbei und durch Waldabschnitte. Am Himmel entdecken wir einen großen Vogel, einen Milan. Der segelte am Hang, als gäbe es den Regen nicht. Während er seine Kreise zog, mussten wir unseren Regenweg weiter folgen. In einem längeren Waldabschnitt hörten wir Geräusche, die wir nicht einordnen konnten. Auch als wir näher kamen, war uns nicht klar, was sich hier mitten im Wald vor uns aufbaute. Eine riesige Fabrik, die man nun auch riechen konnte. Da ich ja nun mit Papier zu tun hatte und der Geruch mir bekannt vorkam, vermutete ich eine Papierfabrik. Spätere Recherchen ergaben, dass es sich um eine Toilettenpapierfabrik handelte. Ich lag also nicht ganz so schlecht.

Der Regen ließ nun langsam nach. Die Luft war rein, der Weg führte an einem Bach, der Diemel, entlang als nun das passierte, was sich Astrid im tiefsten Inneren gewünscht hatte. Ein Feuersalamander schlich am Wegesrand durch das hohe nasse Gras. Die Freude war so groß, dass ich Astrid erst mal wieder beruhigen musste. Der kleine Freund durfte nach einem Foto dann auch wieder seiner Wege gehen, so wie wir unseren Weg nach Helmingshausen weiter beschritten.

Dort angekommen fanden wir unsere Unterkunft schnell. Von außen erst mal ganz okay, dann die Überraschung. Das Hotel wurde wohl diverse Male umgebaut und so kam das Hotel einem Fuchsbau gleich. Auf dem Weg zu unserem Zimmer hatten wir den Eindruck, auch private Räume zu kreuzen. Das Zimmer selbst war, gelinde ausgedrückt, scheiße. Billige Betten und Möbel die schon ziemlich runter gekommen waren, ein Bild an der Wand, das keins war, denn es war eine Art Geschenkpapier hinter Glas. Okay, eine Nacht geht es. Nach ein paar Bieren könnte es noch hübsch werden, ich dachte da an zehn, was ja nicht ginge, da eine weiterer Wandertag bevor stand. Gegessen wurde im „Hotel“ des guten Geschmacks! Ich Steak, Astrid Schnitzel inklusive Bier. Wir machten uns Gedanken, wie man so ein Hotel überhaupt erfolgreich führen konnte. Unerklärlich. Ein paar Biere später, das Zimmer wurde nicht besser, freuten wir uns auf den nächsten Tag. Unsere Beine waren gut, Astrid musste sich noch an ihre neuen sehr guten Wanderschuhe gewöhnen. Zufrieden, den Regentag gut überstanden zu haben, gingen wir zu Bett, Augen zu, was sinnvoll war!   


















Vor dem Start 2012. Regen Klamotten waren unverzichtbar.


















Obermarsberg. Der Blick zurück durch Nebel und Regen kaum möglich.













Die Wege waren trotz des Regens gut zu laufen. Astrid mal wieder auf der Suche nach "seltenen" Pflanzen! 














Astrids Wunsch wurde wahr.













Völlig überwältigt von der Schönheit des Bildes. War es nun Geschenkpapier oder ein Stück Tischdecke, hinter dem Glas?



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