Donnerstag, 14. August 2014

25. Etappe…..09.-14. Mai 2011



Samstag, 14. Mai 2011
Sonne- Wolkenmix bei 20 Grad
                        
25. Etappe:  Kleinenberg – Oesdorf –Essentho - Marsberg

Tagesstrecke:  22 km
Gesamtstrecke: 641 km
Wanderweg:  E1/ Regionale Wege 


Letzter Tag 2011. 


Nach dem Frühstück ging es recht früh los. 22 Kilometer am letzten Tag sind nicht ohne, denn ich müsste ja noch von Marsberg mit dem Zug nach Hause. Da Kleinenberg in einer landschaftlichen Senke liegt, ging es erst mal leicht bergauf in einen Wald. Meine Gedanken kreisten um das diesjährige Geschaffte.  Ich war stolz, nun schon über 600 Kilometer durch Deutschland auf dem E1 gelaufen zu sein. Der Weg führte auf breiten Feldwegen an riesigen Holzstapeln entlang. Die Nadelbaumstämme waren wie eine Karotte geschält. Die abgeschälte Rinde roch herrlich nach Rindenmulch. Warum nur schält man die Bäume ab? Ich dachte, es sei wohl dazu da, um den Stamm vor dem Borkenkäfer zu schützen. Google hat mich da auch nicht weiter gebracht.


Der Weg wurde nun schmal, die Höhenunterschiede größer und in regelmäßigen Abständen ging es rauf und wieder runter. Dass Samstag war, merkte ich schnell. Freizeitsportler waren unterwegs, Mountainbiker kamen mir oft entgegen. Wenn ich bergauf ging und mir die „Kamikazefahrer“ entgegen kamen, war es schlauer und gesünder für mich, das Feld zu räumen.  


Kurz hinter der Ortschaft Blankenrode hörte ich schon die Autobahn 44, die im Osten in die A7 mündet und in Aachen beginnt. Bemerkenswerterweise war es in diesem Jahr die einzige Autobahn, die ich kreuzte. Mittlerweile war ich auch wieder auf dem E1 und dem Eggeweg. Es war Mittagszeit, Zeit für eine Pause. An einer Schutzhütte mit Blick über die Sauerländische  Landschaft ließ ich mich nieder und nicht nur ich. Ein älterer Herr mit Hund setzte sich zu mir, fragte nach meinem Weg und wo ich her komme und fing an, mir seine Lebensgeschichte zu erzählen. Aufgewachsen in Schlesien, vertrieben, durch Fleiß und viel Arbeit selbstständig gemacht, Bauunternehmer. Puh….und dann ging es erst richtig los. Dass es heutzutage keine guten Arbeitskräfte mehr gebe. Gerade was aus den neuen Bundesländern käme, könne man vergessen. Alle würden zu viel verdienen und keine Leistung zeigen. Er drehte sich zu mir und fragte mich nach meinem Job und was ich verdienen und wie viele Stunden ich arbeiten würde. Zahlen nannte ich nicht, verwies aber auf meine unterschiedlichen Arbeitszeiten und auf die Wochenendarbeit. Stille. Der Hund, der sich mit rumstöbern auf der Wiese seine Zeit vertrieb, wurde gerufen. Erstaunlicherweise gab mir der Herr die Hand, verabschiedete sich mit den Worten: „Meine Frau hat gleich das Essen fertig“ und stieg samt Hund in seinen Geländewagen.  Ich blieb mit einem großen Fragezeichen zurück.


Weiter ging es auf Feldwegen Oesdorf entgegen. Dieses Dorf verfügt  über eine recht imposante Kirche, die für meine Begriffe für dieses Dorf überdimensioniert ist. Hinter dem Dorf, steil bergan auf asphaltierten Straßen, wurde die Luft schwül warm und es kündigte sich Gewitter an. Der Weg zog sich nun und meine Sorge, nass am Ziel anzukommen, war allgegenwärtig. Marsberg selbst konnte ich nie sehen, da Marsberg hinter den Hügeln lag, weit konnte es aber nicht mehr sein. In Essentho, seltsamer Name, zog ich mir noch mal ein bisschen Geld, als es anfing zu regnen. Kaum aus der Bank raus, hörte es auch schon wieder auf. Das letzte Stück zum Ziel ging durch einen Wald. Hier nutzte ich die Chance meine „guten Klamotten“ an zu ziehen. Schnell noch ein Bild vom Ortschild samt meiner Person und ab zum Bahnhof. Die Verbindung nach Hause war gar nicht so übel, auch der Preis hielt sich im Rahmen. Ich fuhr nur mit Nahverkehrszügen über Münster und Osnabrück in meine Heimat. Das Schöne war, dass ich in Altenbeken mit dem Zug über das Viadukt fuhr, das ich vor zwei Tagen noch zu Fuß kreuzte. Zufrieden mit mir und meinem Erlebten ging es gemächlich nach Hause.

  








 

Da heute Samstag war, musste ich hinter jeder Ecke mit rasanten Mountainbiker rechnen  .

 










Da wurde mir erst mal klar, dass ich schon ganz schön weit bin!














Irgendwo dahinten liegt das Ziel, Marsberg.














Die zu groß geratene Kirche in Oesdorf!











 






Marsberg, Ziel 2011, im Hochsauerlandkreis. In 12 Moanten geht es von hier weiter auf meinem Weg durch Deutschland.



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