Montag, 1. Februar 2016

33. Etappe…..05.-13. Mai 2012



Samstag, 12. Mai 2012
Regen und Sonne im Wechsel, um die 20 Grad
                        
33. Etappe:  Großenbach – Ilsenquelle – Dillquelle - Wilgersdorf

Tagesstrecke:  24  km
Gesamtstrecke: 822 km
Wanderweg:  Rothaarsteig



Mein Schlaf war nicht so gut und so war ich relativ früh beim Frühstück. Die „Krawallwanderer“ waren noch nicht da. Das Frühstück selbst lag auf einem Holzbrett unter einer Folie, Brot in einem Korb. Alles recht überschaubar, aber genug für diesen Morgen. Um vor dem Fünfertrupp los zu kommen, habe ich mich beeilt und bin schnell auf die Piste.

Die heutige Etappe mit 24 Kilometern sollte hauptsächlich über Wirtschaftswege gehen. Ich kam so überhaupt nicht in die Gänge. Die Beine wollten nicht, der Rucksack ärgerte mich auch. Zum Glück wurde die Landschaft wieder lieblicher, die Anstiege weniger und das Gelände offener. Ich habe mir Zeit gelassen, hier und da Pause gemacht und die Natur beobachtet. Auch weitere Versuche, mich in einen der Bilderrahmen zu stellen und abzulichten, wurden erfolglos unternommen. An einer Kreuzung vor der Gernsbacher Höhe hatte ich dann eine Begegnung der besonderen Art: Ich habe hier einen der wenigen Ranger ( Schutzgebietsbetreuer ) getroffen und mich mit ihm unterhalten. Es ging um Kyrill und dass viel Holz nach Asien ging, dass extra Hallen gebaut wurden, um das Holz zu lagern. Auch die exzellente Wegbeschreibung war ein Thema und dass ich zu Hause eine Karte an der Wand habe, unter anderem mit den Wegweisern, die ich selbstverständlich nicht entwendete! Er bot mir an, einen zu bekommen. Wir gingen gemeinsam ein Stück des Weges, während wir uns weiter unterhielten. Plötzlich blieb er stehen, zückte sein gutes Fernglas und guckte durch eine Lichtung in die Ferne. „Da hinten ist der Feldberg zu sehen“. „Feldberg?“ dachte ich, „der ist doch im Schwarzwald und noch hunderte Kilometer entfernt!“ Es handelte sich jedoch um den Feldberg bei Frankfurt. Ich guckte auch durch das Fernglas und konnte schemenhaft einen Hügel in 70 Kilometer Luftlinie erblicken. Dieser Hügel, der Feldberg bei Frankfurt, würde auch noch mein Thema werden. Am 18. April des nächsten Jahres oder auch in 204 Wanderkilometern, werde ich von da oben Frankfurt erblicken. „Ich bin schon echt weit gekommen“, dachte ich im Stillen. Der nette Ranger verabschiedete sich und wünschte viel Spaß und ging zurück, während ich weiter dem Rothaarsteig Richtung Süden folgte. Als ich am nächsten Wegweiser vorbei kam, stellte ich fest, dass mir der Ranger nun doch nicht den Wegweiseraufkleber gegeben hatte! Ärgerlich! 

Um zu meiner Unterkunft zu kommen, musste ich den Hauptweg verlassen. Es ging stetig bergab durch den Wald in Richtung Wilgersdorf, als ich an einem Waldstück kam, wo Holz geerntet wurde. Da lag dann ein ca. 30 x 20 cm großes Stück Holzabfall, auf dem genau ein Wegweiser vom Rothaarsteig aufgemalt war. Kurzerhand packte ich diesen für zu Hause ein. In Wilgersdorf angekommen stellte ich zu meinem Entsetzen fest, dass ich zu weit nach unten gewandert war, ich musste wieder durch das Dorf nach oben, um zum Hotel zu kommen. Gerade zum Ende eines Tage sehr beschwerlich. Das Hotel war schon ein recht gutes. Der Eingang verglast und mit Schiebetür. An der Rezeption nette Damen, fein gekleidet. Ich nannte meinen Namen, dass ich gebucht hatte und wartete auf meinen Schlüssel. Die Frau hinter dem Tresen guckte in ihre Kladde, gab mir den Schlüssel und zu meiner Überraschung fragte sie mich, ob ich auf dem Weg einem Ranger begegnet sei. Dieser habe für mich 3 Aufkleber vom Rothaarsteig hier gelassen. Oh wie nett. Da ist er extra hierher gefahren, dabei hatte ich nur gesagt, dass ich in Wilgersdorf schlafe, nicht, wo. Na ja, so viel gab es hier auch nicht. Hoch erfreut ging ich zum Zimmer. Alles war sehr fein geschmückt, sah aus wie für eine Hochzeit. Kaum um die Ecke gebogen, kam mir die Braut mit weiblichem kicherndem Gefolge entgegen. Und ich dreckig, staubig und sicher nicht so gut riechend, die Gesellschaft frisch, hübsch und gut riechend. Aber trotzdem wollte eine aus dem Gefolge, dass ich mich neben die Braut stelle, damit sie ein Foto machen könnte. Etwas unsicher kam ich dem nach, wünschte alles Gute zur Hochzeit und ging ins Zimmer. Das war nun die zweite Braut nach 2009 in Handeloh.

Ausgeruht und frisch geduscht ging ich in das feine Restaurant des Hotels. Es sollte Fleisch in 4 Variationen vom Grill geben plus Bier. Im Hintergrund war die Musik der Hochzeit zu hören und nicht weit von mir entfernt saßen die Krawallwanderer, die auch eingetroffen waren. Allerdings waren sie heute etwas ruhiger, Betonung auf, „etwas“. Aus dem Fenster hatte man einen schönen Blick auf Wilgersdorf und mir wurde klar, dass das Wanderjahr 2012 morgen zu Ende gehen würde.

An diesem 12.Mai 2012 gab es dann noch was Besonderes: Es war das DFB Pokalendspiel in Berlin. In einer Art Clubraum konnte man sich dieses Spektakel angucken. Einige Gäste, der Krawallclub und ich waren also gespannt, wie das Duell zwischen dem FC Bayern und Dortmund enden würde. Bier konnte man sich aus einem Kühlschrank nehmen und später zahlen. Schnell waren die Parteien zu erkennen und so kam es zu diesem denkwürdigen 5:2 für Dortmund. Nach dem Spiel löste sich die Fernsehgesellschaft auf.

Ich war auch müde genug für das Bett, leider roch das Zimmer nach Qualm, was mich schon störte. Die letzte Nacht 2012 im Sauerland……..gute Nacht.














Alte und neue Ziele! 



 

















 Der freundliche Ranger, schöner Job!

 












Pause mit Weitsicht...... 


 









Armeisenhügel kurz vor Wilgersdorf, groß wie Misthaufen. Hier fand ich auch mein Holzstück mit Wegmarkierung.













 






Ohne Worte!




Freitag, 15. Januar 2016

32. Etappe…..05.-13. Mai 2012



Freitag, 11. Mai 2012
warmer Morgen und am Mittag leichte Schauer                        
32. Etappe:  Rhein-Weser-Turm – Lützel - Großenbach

Tagesstrecke:  30  km
Gesamtstrecke: 798 km
Wanderweg:  Rothaarsteig



Früh wurde ich schon wach, was sicher daran lag, dass ich ja früh zu Bett geschwankt war. Dass 6 Uhr zu früh war, verstand sich von selbst. So drehte ich mich nochmals auf die Seite.

Das Frühstück gab es in der ersten Etage des Turmes. Die fünf Wanderfreunde des gestrigen Abends saßen schon gut gelaunt am Tisch und genossen die Waren, die es zum Start in den Tag so gab.

Ich konnte noch nicht so gut was zu mir nehmen, der Druck der 30 Kilometer hatte meinen Hunger auch nicht gerade angeregt. So bezahlte ich meine Unterkunft und zog gegen 9 Uhr los.

Die ersten drei Kilometer gingen immer bergab durch dichten Nadelwald, auf die dann wiederum drei Kilometer Nadelwald bergauf folgten. Oft horchte ich in mich hinein, um festzustellen, dass es nichts zu hören gab: Beine gingen gut, der Rucksack saß relativ „bequem“! Ab und an kamen mir Wandergruppen älteren Semesters entgegen. Als ich auf eine Lichtung kam, war ich sehr überrascht: Vor mir tat sich ein wunderschönes Tal auf. Das Schwarzbachtal mit dem sich dahin schlängelnden Bach gleichen Namens, Schwarzbach, sah aus wie aus einem Naturfilm im tiefen Canada. Ich ging immer langsamer, machte immer wieder kleine Pausen, es war einfach schön und herrlich. Ich kreuzte den Bach auf einer alten Holzbrücke und ging wieder in einen Nadelwald, der nicht enden wollte. Die Wege waren Schotterpisten, die dem Schuhwerk sowie den Beinen und Knien einiges abverlangten. Auf einer Bergkuppe, nähe Oberdorf, konnte ich wieder die Überbleibsel des Kyrill bestaunen. Durch den Sturm stand hier kein Baum mehr. Die Baumstümpfe, die ca. einen Meter hoch waren, standen wie Bauklötze rum, die allerdings schon durch allerlei Kraut überwuchert waren.

Da es nun eine Weitsicht gab, machte ich hier in der Sonne eine Pause, ein Rastplatz mit Hütten und Bänken lug förmlich dazu ein.

Auf dem weiteren Weg wechselten sich Baumbestand und Sturmschäden ab. Es ging immer auf dem Hügelkamm entlang, bis eine befestigte Straße zu meinem Weg wurde. Es ging weiter zum Gillerberg hinauf. Oben stand eine Ruine der besonderen Art: Eine Skisprungschanze aus Holz und Eisen, die schon in sich zusammen zu fallen drohte. Wer oder wie lange hier gesprungen wurde, konnte ich nicht feststellen, es gab keine Beschilderung.

Am Hang entlang konnte ich schon das nächste größere Dorf, Lützel, erblicken. Durch Wiesen hindurch steuerte ich geradewegs darauf zu. Dieser kleine Ort  hatte sogar einen kleinen Bahnhof. Nach Überquerung der Bahnlinie ging es auf der Südseite von Lützel durch das Tal auf einem Waldweg weiter. Ein kahler Hang wurde von  vier Arbeitern mit neuen winzigen Baumstecklingen bepflanzt. Wie mühsam diese Arbeit erschien. Mit einer Art „Axtschaufel“ versuchte einer der Arbeiter ein Loch in den Boden zu bekommen, während der andere diesen noch so kleinen Baum in den  Waldboden pflanzte.  Welche Art von Baum konnte ich nicht erkennen. Wie lange es dauern würde, bis diese Pflanze zum stattlichen Baum wird, was dieser Baum wohl noch alles erleben und sehen würde, wenn es ihm möglich wäre. Bäume an sich sind wunderbar. Die Struktur und die damit verbundene Statik, dass ein Baum Wind und Wetter standhalten kann, seine Verwandlungsmöglichkeiten durch das Laub, durch Blüten und Frucht sowie seine Aufgabe in der Natur als Schutz und Nistplatz machen einen Baum einzigartig. Steht man am Stamm und berührt ihn und guckt in seine Krone, kann man förmlich die Kraft spüren. Ich habe keinen speziellen Lieblingsbaum. Eiche und Buche finde ich wegen ihrer Größe und Standfestigkeit toll, die Lärche als Nadelbaum wegen ihrer weichen Nadeln und der Färbung im Herbst. Da trifft es sich doch prima, dass die Lärche in meinem Wanderjahr 2012 als Baum des Jahres galt. Das war nun meine Ausführung zum Thema Baum.

Nun wurde es etwas beschwerlich. Der Weg, sehr steinig und immer leicht ansteigend, und meine Beine und Füße wurden nicht besser. Es wurde anstrengend. Auch das Wetter schlug ein wenig um. Es zog sich zu, es drohte anzufangen zu regnen. Auf dieser nun nicht enden wollenden Piste kam mir plötzlich ein Radfahrer älteren Aussehens entgegen. Nicht, wie vielleicht zu vermuten war, auf dem Sattel und in die Pedale tretend, nein, schiebend. Der Vorderreifen war platt. Nun ja, bei dem Weg erst mal nicht verwunderlich, der Herr tat mir auch sehr leid, denn bis zum Ort Lützel, wo er Hilfe erwarten konnte, waren es bestimmt noch 4 Kilometer.

Viel Zeit, um mir darüber Gedanken zu machen, hatte ich nicht, denn nun machte ich mir mehr Gedanken um meine Beine und Füße. Nicht, dass ich nicht glaubte, die restlichen acht Kilometer oder zwei Stunden zu schaffen, nein, vielmehr dachte ich an das Wetter. Es fing an zu regnen und die Entscheidung, Regensachen ja oder nein, ist immer eine schwere. Der Ort Benfe tauchte vor mir auf und in einem Bushäuschen standen zwei, nenne ich sie mal Spaziergänger, und suchten Schutz vor dem Regen. Ich gesellte mich hinzu, zog meine Regensachen an und zuckelte weiter. Es war bereits 16:30 Uhr und ich hatte 28 Kilometer hinter mich gebracht, zwei lagen noch vor mir. Und die hatten es in sich. Ein Waldstück war durch eine Walderntemaschine derart zerfurcht worden, dass der Weg kein Weg mehr war. Matsch über Matsch, hoch wie kleine Berge. Der Weg war nicht zu passieren, ein Umweg über die Landstraße ohne Fußweg für mich ja der Horrer schlechthin. So versuchte ich mich die letzten Kilometer zum Ziel am Rand des Waldweges durch Gestrüpp zu schlagen. Aus dem Wald gekommen gelangte ich an eine Kreuzung und wollte mich gerade auf meiner Karte orientieren, als ich feststellte, dass meine Herberge genau gegenüber stand.

Vor dem Eingang zog ich mir erst mal meine nassen Regenklamotten aus und trat in die Gaststube. Diese hatte den Charme der 60er Jahre, war jedoch in gutem Zustand. Als ich meinen Schlüssel bekommen hatte, ging ich nicht sofort auf mein Zimmer, das im Nebengebäude war, nein, ich bestellte mein über alles geliebtes Feierabendbier, das dann in einem 0,25 Glas daher kam. Ich dampfte leicht aus, als die mit mir an der Bushaltestelle in Benfe standenden Spaziergänger zur Tür herein kamen, um sich einen Kaffe zu bestellen. Als nächstes kamen zwei Jäger und setzten sich an den Nebentisch auf eine Bank. Ich merkte schnell, dass ich einen guten Platz hatte, hier konnte ich alles überblicken und auch, na ja, zuhören. So bestellte ich ein weiteres 0,25 Glas Gerstensaft und stellte fest, dass die Jäger 0,20 Gläser bekommen hatten. Nun ja, es muss Unterschiede zwischen einheimischen Jägern und auswärtigen Wanderern geben. Die Jäger unterhielten sich über die Jagd, über Kollegen, ihre Abschüsse und, wie in ganz Deutschland in Gaststuben, über andere Leute.

Der Gastwirt mischte sich gelegentlich in die Gespräche ein. Das Gasthaus war durch seine Wildgerichte bekannt und meine Hoffnung, am Abend ein von den Jägern zur Strecke gebrachtes Tier auf dem Teller zu haben, steigerte meinen Hunger. Plötzlich wurde es dann unruhig. Eine fünfköpfige Männerwandergruppe kam zur Tür hinein. Sie nahmen ihre Schlüssel und gingen auf ihre Zimmer, leider nicht für immer.

Nur so viel: Diese Gruppe wird mir immer wieder begegnen, bis zum Endziel Dillenburg. Eine Gruppe, laut, dominant und sich unheimlich witzig findend. „Genau“ nach meinem Geschmack. Einer, der immer Witze reißt, haha, einer der immer den Ton angibt, tröt tröt, einer, der vorlaut ist und zwei Mitläufer, die wohl eigentlich ganz anders sind. Mir wurde das zu bunt, also verzog ich mich auf mein Zimmer, das eher einer kleinen Ferienwohnung glich, nur ohne Küche.

Am Abend hatte ich dann wirklich einen Teil eines durch einen Jäger erlegtes Wild auf dem Teller gehabt. Wildschweinkottelet ( 3 cm dick ) und dazu Pfifferlinge ****.

Da die Krawallwanderer auch zum gleichen Zeitpunkt gegessen hatten, mir fiel hier besonders die unfreundliche Art eines der Fünfen auf, zog ich mich schnell auf mein Zimmer zurück.

Es war ein sehr schöner und auch anstrengender Marsch, der leider nicht schön endete.  Ich werde morgen früh gleich versuchen, vor der Truppe auf die Piste zu kommen, denn ich kann mir denken, dass der Krawall-Club in die gleiche Richtung, nach Wilgersdorf, gehen wird. 





  









 Wunderschönes Schwarzbachtal.




















Kurz vor dem Ziel. Die Waldmaschinen haben den Weg unpassierbar gemacht.


















Nach 30 Kilometer doch ein bisschen gezeichnet. Ich 0,25 Bier und die Jäger 0,20 Bier. Es müssen Unterschiede geben!!! 


 

Samstag, 21. März 2015

31. Etappe…..05.-13. Mai 2012



Donnerstag, 10. Mai 2012
sonniger Tag um 20 Grad. Leichte Schauer am Morgen und Abend
                        
31. Etappe:  Latrop – Jagdhaus – Rhein-Weser-Turm



Tagesstrecke:  17 km
Gesamtstrecke: 768 km
Wanderweg:  Rothaarsteig



Der Wetterbericht sollte recht haben. Die Luft war klar, einige Wolken zogen am Himmel. Es versprach ein schöner Tag zu werden.

Das Frühstück mit selbstgemachter Marmelade und leckeren heimischen Spezialitäten genoss ich sehr. Ich hatte ja viel Zeit, 17 Kilometer, ha..!!

Da Latrop im Tal lag, ging es erst einmal stramm bergauf. Auf einem kleinen Schauer folgte strahlender Sonnenschein. Wandern im T-Shirt war angesagt. Die Sonne hatte den feuchten Waldboden so erwärmt, dass der Wald anfing zu riechen, herrlich. Leider hatte ich die ersten Kilometer nicht viel von der Sonne, der dichte Wald ließ die Sonnenstrahlen nicht zu mir durch. Erst einige Zeit später, auf Lichtungen, wurde es fast schon heiß. Immer wieder kam ich an Ruheplätzen und Bänken vorbei, die frisch gemäht waren, später bin ich dann dem Trupp mit ihren Freischneidern begegnet. Erstaunlich: Der ganze Rothaarsteig auf seinen gesamten 154 Kilometern ist immer Top gepflegt.

In der Nähe des Jagdhauses stand mal wieder einer dieser riesengroßen Holzrahmen. Diese sollen einen Bilderrahmen symbolisieren, der die Landschaft zeigt. Nun kam es mir in den Sinn, mich mal da rein zu stellen- ich im Rahmen vor der Landschaft des Rothaargebirges. Ergebnis im Bild unten. Überhaupt konnte ich ja heute trödeln, das tat ich auch. Oft stehen geblieben, rumgeguckt, Pausen gemacht.

Vom Jagdhaus zum Potsdamer Platz, einer Kreuzung im Wald im Sauerland, ging es durch jungen Waldbestand, was bedeutete, dass die Sonne vollen Zugriff auf meinen Körper hatte, der nun auf den staubigen Wirtschaftswegen recht heiß wurde. Weil ich auch noch auf der Südseite eines Hanges lief und kein Wind wehte, fühlte es sich wie 30 Grad an. 
Am Potsdamer Platz angekommen, wurden hier Waldarbeiten durchgeführt. Die Waldarbeiter hatten ein offenes Feuer am Wegesrand gemacht, um die für den Holzbau unbrauchbaren Reste zu verbrennen. Obwohl ein junger Waldarbeiter dieses bewachte, fand ich es irre, gerade hier ein „Feuerchen“  zu unterhalten!

Bis zum Rhein-Weser-Turm ging es durch Wälder. Ab und an eine Lichtung mit Weitblick. Es war noch recht früh, als sich der Turm vor mir auf tat. Fast zu früh, um mein geliebtes Feierabend Bierchen zu genießen.
So meldete ich mich erst mal an, bestieg den Turm und machte ein paar Bilder.
Viel los war heute nicht. Der Turm selbst wurde im Jahre 1932 in nur 77 Tagen erbaut, ist 24 Meter hoch und im Privatbesitz. Hinter dem Turm ist ein recht neues Haus, indem die Gäste übernachten können, also auch ich. Das Zimmer war schön und neu.
Am Turm genoss ich meinen Tag mit einem Bier, als eine Wandertruppe von fünf Männern um die Ecke kam. Die sahen ziemlich erschöpft aus, was auch nicht weiter verwunderlich war, denn sie hatten 32 Kilometer in den Beinen, die 32 Kilometer, die auch ich morgen erwandern wollte. Im Gespräch mit ihnen stellte sich auch heraus, dass sie in der gleichen Unterkunft übernachtet hatten, in der ich morgen absteigen werde. So gab es genug Gesprächsstoff und auch das ein oder andere Bier.

Das Abendessen konnte man dann im Turm selbst zu sich nehmen. Die Wandergruppe war auch zugegen. Die Jungs wollten es echt wissen und haben das Bier nur so bestellt, ich mittendrin. Ach ja, mein Essen, Wildgulasch, war hervorragend. Meine lange Tour am morgigen Tag, die Aussichten auf einen Kater und die Angst, völlig zu versacken, ließen mich um 21 Uhr ( !!! ) ins Bett sacken……gute Nacht am Rhein-Weser-Turm. 






  








Eines der vielen "Bilderrahmen" auf dem Rothaarsteig.


















 Potsdamer Platz, Sauerland, nicht Berlin!!














 


Rhein-Weser-Turm. Baujahr 1932 und 24 Meter hoch.